Restrictions and segregation on the Balkanroute: Fences, detention and push-backs

by Moving Europe. First published here. Bordermonitoring.eu is part of the project.

The long summer of migration has turned into winter. During the first half of 2015, migratory movements opened new ways across the borders of Europe, from the Turkish coasts over the Balkans to Northern Europe. Migration through the Balkans is not a new phenomenon: people denied access to legal routes across borders have long forged their own paths through the region. However, the so-called ‚humanitarian corridor‘, which formed in the interplay of the new paths forged by autonomous movements and governmental responses, began channelling refugees arriving from Turkey on the Greek islands on a state-controlled route over the Balkans to Northern Europe. The paradoxical ‘humanitarian corridor’ developed into a temporary passageway of free movement on the one hand, which has to be seen as a victory, but on the other hand the route quickly became heavily state and police controlled.

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Live Ticker Eidomeni

On Wednesday, 18th of November, Slovenia closed its borders for refugees who are not from Syria, Afghanistan or Iraq. Just a little  later, Croatia, Serbia and Macedonia adopted this practice of segregation. There is little doubt, that this policy was pushed by the European Union as a starting point for slowing down or even stopping the flow over the Balkanroute. There is information, that three camps in Athens are in preparation (for refugees, who are not from the mentioned countries). Furthermore, there are indications, that Afghans should be segregated  as well and that the Greek-Macedonian border will be closed completely for seven days soon. But all this is not officially confirmed yet. However, thousands of refugees are stuck in Eidomeni at the moment and started to protest. The Moving Europe Bus is at the spot and reports live.

We will continue to report live here

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Dublins Tod

Ein Foto-Essay von Kaveh Rostamkhani mit einem Beitrag von Marc Speer (4.12.2015)

Der „lange Sommer der Migration“ auf dem Balkan ist zugleich Resultat und treibende Kraft hinter etlichen Brüchen. Was passiert, wenn staatliche Kontrollbestrebungen und migrantische Mobilitätsstrategien zusammentreffen und etwas Neues entstehen lassen.

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From Belgrade to Idomeni (18.11.2015 – 25.11)

By Moving Europe Bus (29.11.2015)

When we heard about the decision of Slovenia, Croatia, Serbia and Macedonia on the 18 th of November to only give access to those coming from either Syria, Iraq or Afghanistan and after getting
reports of the worsening situation at the Greek-Macedonian border, we decided to leave Belgrade heading for Idomeni where at the time of writing at least between 1000 and 2000 migrants are
stranded still.

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The Empty Cage. Lesbos Arrivals, Turkish Smugglers and EU Migration Politics

By Lore Salamon (26.11.2015)

For those coming by boat from Ayvalık, Turkey, the first thing they might see of Europe is an orange life vest waved at the Greek shore: life vests left behind from those who arrived before them, used as wigwag signals by self-organised helpers. If the arrivals manage to head for such a place, they will find some basic assistance with landing as well as some food, tea, and clothes. Some can’t wait to leave the vessels, even if they get wet. The general feeling of overwhelming relief to be on European soil seems to outweigh the exertions, even if helpers (mostly referred to as “volunteers”) say they often receive people suffering from hypothermia, apathy and weakness, showing signs of trauma. Much has been reported recently about the situation in Lesbos and the nearby island of Chios, where thousands of refugees land each week; and much has been written on the risky passage from Turkey to Greece as a whole.
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Some reflections on Šid and Adaševci

Šid, November 14th, 2015

The Moving Europe bus is a project by Welcome to Europe, Forschungsgesellschaft Flucht und Migration and bordermonitoring.eu. The aims of the bus are to document the situation on the Balkan route, to provide information for people on the move, and to strengthen political networks along the route.

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Information point of Moving Europe Bus at petrol station in Adaševci

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Von Spielfeld nach Slavonski Brod

Von Marc Speer

Ende Oktober 2015 in Spielfeld an der slowenisch/österreichischen Grenze: Es ist eine Warnweste, die den Zugang zum Camp ermöglicht. Überall auf der Balkanroute laufen Freiwillige in Warnwesten durch die Gegend. Auch wir haben sie an. Erst eine billige, wie man sie nicht nur in Österreich standardmäßig im Auto mitführen muss, und daher an jeder Tankstelle für gerade mal einen Euro bekommt. Kurze Zeit später wechseln wir unser selbst mitgebrachtes Billig-Exemplar gegen eine offizielle Warnweste von „Österreich hilft“. Das erfordert nicht sonderlich viel. Man muss lediglich im Container des Roten Kreuzes ein Formular ausfüllen und schon ist man offiziell anerkannter humanitärer Helfer und wird von den österreichischen Soldaten mit einem freundlichen und ernst gemeinten „Servus“ begrüßt.

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Entlang der Balkanroute

Ein Reisebericht solidarischer Gruppen aus Halle und Leipzig im September/Oktober 2015. Von Lore Salamon.

Über diesen Bericht: Insgesamt vier unterschiedlich große Gruppen machten sich in diesem Spätsommer auf den Weg in Richtung Ungarn und Kroatien, nachdem die dort für Flüchtende herrschenden Bedingungen bekannt wurden. Dies ist der Bericht unserer Erlebnisse in Ungarn, Kroatien und Serbien, die uns zornig, aber auch bewegt zurücklassen. Er umfasst den Zeitraum vom 14. September bis zum 3. Oktober. In diesem Bericht findet (fast) keine politische Analyse statt; dennoch erlebten wir derart viel Ungerechtigkeit, Willkür und Diskriminierung, dass es unmöglich wäre, diese im Zuge eines Reports über die Ereignisse nicht zu erwähnen – und besonders in Hinblick auf Organisationen mit einem humanitären Mandat anzuprangern.

Der Bericht kann auch als PDF heruntergeladen werden.

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Wir möchten hiermit einen Teil dazu leisten, dass veröffentlicht und geteilt wird, was momentan mitten in Europa geschieht. Dies ist kein Bericht aus einem fernen Krisengebiet, sondern größtenteils aus EU-Ländern. Ein erschreckendes Fazit unserer Erlebnisse lautet, dass auch innerhalb Europas der Tod von Menschen hingenommen werden würde, wenn nicht selbstorganisierte Gruppen wie die unsere dort interveniert und inoffizielle Versorgungsstrukturen aufgebaut hätten. Wäre dies nicht passiert, wäre weitaus Schlimmeres passiert. Und während von allen Seiten die „unverzichtbaren“ HelferInnen gelobt werden, wurde und wird die Katastrophe hingenommen oder bewusst herbeigeführt.

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Eindrücke aus Melilla

Ein Bericht von Eva Bahl. Eva Bahl ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem DFG-geförderten Forschungsprojekt „The Social Construction of Border Zones“ und forscht in den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla.

Melilla ist aus dem Fokus der medialen Berichterstattung geraten. Grund dafür ist sicherlich in erster Linie, dass der Zaun, für den die Stadt so berühmt-berüchtigt geworden ist, im Moment kaum noch überwunden wird. Während im letzten Jahr ca. 2250 Migrant*innen (meist Männer und aus westafrikanischen Staaten kommend) den „Sprung über den Zaun“ schafften, sind in diesem Jahr bisher nur 142 Männer auf diesem Weg nach Melilla gekommen [1]. Auch im Jahr 2014 machte der Weg über den Zaun nur 38% der illegalisierten Grenzübertritte aus, weit mehr (55%) – meist Syrer*innen – kamen mit gekauften oder gefälschten Pässen über die Grenzübergänge. Die Guardia Civil nennt allerdings die Zahl von 20.000 „versuchten“ Zaunüberquerungen und medial war dieser Weg sicher deutlich präsenter als die falschen Pässe an den Grenzübergängen.
Gründe für die abnehmende Attraktivität des „Sprungs über den Zaun“ sind sicherlich neben dem neu gebauten vierten Zaun (neben den drei spanischen) und einem Graben – beides auf marokkanischer Seite der Grenze – das extrem repressive Vorgehen der marokkanischen Sicherheitskräfte: Im Februar wurde ein Waldcamp auf dem Gourugu-Berg in direkter Nachbarschaft Melillas geräumt, im Juli folgten besetzte Gebäude im Stadtteil Boukhalef in Tanger und im August der besetzte Universitätscampus „La Fac“ in Oujda an der algerischen Grenze. Alles waren zentrale Räume für die migrantische Infrastruktur und Selbstorganisation (wenn auch oft sehr hierarchisch organisiert) im Norden Marokkos. Ein weiterer Faktor, der Risiken und Kosten für die Route über Melilla erhöht hat, ist der Zaun an der algerisch-marokkanischen Grenze. Im Juli 2015 waren bereits 40 km errichtet. Laut Zeitungsberichten kommen inzwischen statt 20 Personen/Woche nur noch ca. 10 Personen/Monat über diese Grenze. Gefahren und Kosten des Grenzübertritts von Algerien nach Marokko sind gestiegen.

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